Leitfaden für ein effizientes Wareneingangsmanagement
Der Wareneingangsbereich sollte großzügig geplant werden, um ausreichend Stellplätze für Lieferfahrzeuge bereitzustellen. Zudem ist sicherzustellen, dass genügend Platz für die eingehende Ware vorhanden ist, um eine reibungslose Qualitätskontrolle und Vereinnahmung zu gewährleisten.
Wird eine ankommende Palette vereinnahmt, erfolgt die Aufnahme der Ware direkt an der Laderampe mittels RFID-Tor oder Handheldscanner zur Erfassung der Barcodes oder RFID-Tags. Die erfassten Daten werden automatisch an das System übermittelt. Bevor die finale Wareneingangsbuchung erfolgt, sollte der Status auf „Vereinnahmt in Prüfung“ gesetzt und anschließend die Palette auf Schäden überprüft werden.
Im Anschluss wird die Ware an den vorgesehenen Lagerplätzen zwischengelagert, um später von einem Lagermitarbeiter weiterverarbeitet zu werden. Für einen optimalen Ablauf sollten kurze Durchlaufzeiten, eine zuverlässige Qualitätssicherung, ein geringer Personalbedarf und überschaubare Lagerkapazitäten sichergestellt werden.
Bei der Entscheidung für einen Wareneingang mit RFID-Technologie müssen RFID-Tore mit der entsprechenden Technik installiert werden. Vorab sollten die Anforderungen klar definiert werden:
- Welche Objekte sollen erfasst werden?
- Welche Reichweite und Genauigkeit sind erforderlich?
- Wo ist der geeignete Standort eines RFID-Tores im Wareneingang? Hierzu müssen der Warenfluss und die Zugänglichkeit geprüft werden.
- Wie ist der Wareneingangsprozess organisiert und welche Prüfrichtlinien (wie Stichproben, WE-Lose prüfen, Sichtprüfung) gibt es zu beachten?
Des Weiteren ist zu gewährleisten, dass ausreichend Platz zwischen dem RFID-Tor und der bereits vereinnahmten Ware vorhanden ist. Gegebenenfalls müssen die internen Prozesse überprüft, Abschirmmaterial installiert und die bestehende Lagerorganisation an den RFID-Prozess angepasst werden. Beispielsweise könnte eine zwingende Durchfahrt durch das Tor in einer vorgegebenen Richtung erforderlich sein.
Stehen die Anforderungen fest, erfolgt die Auswahl der Hardware:
- RFID-Reader: UHF
- Antennenleistung und –typen (wie einfaches Gate, Logistikreader oder Doppelgate)
- Sensoren: für die Richtungserkennung
- Verbindungsleitungen, Antennenkabel, Reader-Anschlussleitungen: Beachtung von Abständen
- Abschirmung
Auswahl geeigneter RFID-Tags:
Für Objekte aus Metall empfehlen wir die Verwendung von speziell für Metalloberflächen konzipierten RFID-Tags. Für temporäre Anwendungen eignen sich Papieretiketten oder Standardetiketten. Wenn Paletten wiederverwendet werden, empfehlen wir robuste Paletten-Transponder. Für einzelne wiederverwendbare Transponder können magnetische Tags verwendet werden.
Es folgt eine Einrichtung der Software-Komponenten: Für die Verwaltung und Konfiguration des RFID-Tores ist eine spezielle Software erforderlich. Diese ermöglicht die zentrale Überwachung des aktuellen Transits und der erfassten Objekte sowie die Konfiguration des RFID-Tores.
Die erfassten Daten müssen für die Datenbuchung an ein externes System weitergeleitet werden. Dies erfordert die Einrichtung einer Schnittstelle zwischen dem RFID-Gate-System und dem externen System, um die Datenübertragung zu ermöglichen. Die genaue Vorgehensweise hängt von den technischen Spezifikationen und Anforderungen des externen Systems ab.
Die Implementierung eines RFID-Tors im Wareneingang erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung mehrerer Schritte, von der Auswahl der Hardware über die Installation und Konfiguration der Software bis hin zur Integration in bestehende Systeme. Eine erfolgreiche Implementierung gelingt mithilfe eines RFID-Systemintegrators, der bei allen Schritten unterstützt und alles aus einer Hand bereitstellt. Mit einem schlüsselfertigen Projekt nutzen Sie zahlreiche Vorteile, darunter eine nahtlose Integration, reduzierte Implementierungszeit und weniger Schnittstellenprobleme. Durch die Beachtung dieser Schritte kann eine effiziente Erfassung und Verwaltung der durch das Tor transportierten Objekte sichergestellt werden.
Aus der Praxis: RFID im Wareneingang bei Hellmann Worldwide Logistics

Die Herausforderung:
Da Palettenanlieferungen bei Hellmann stets mit gestapelten Packstücken in unterschiedlichen Größen erfolgten, stellte sich die Vereinnahmung der Ware als zeitaufwändig und fehleranfällig heraus.
Die Lösung:
Das RFID-Tor wurde direkt am Wareneingang platziert und mit fortschrittlicher RFID-Reader- und Antennentechnik ausgestattet. Die Aufnahme der Packstücke erfolgt mit einer Durchfahrt und die Objekte werden innerhalb weniger Sekunden erfasst. Die Ergebnisse werden automatisch noch unmittelbar am RFID-Gate an einem Terminal visualisiert. Bei Differenzen, wie unvollständigen Lieferungen oder Überlieferungen, können diese sofort überprüft und dokumentiert werden.
Zukunftstrends
Wareneingang in Verbindung mit IoT Sensoren
IoT-Sensoren erfassen Daten aus ihrer Umgebung und übertragen diese über ein Netzwerk, damit Anwendungen diese Informationen nutzen können. Diese Sensoren haben das Potenzial, den Wareneingang mithilfe von RFID-Toren erheblich effizienter zu gestalten. Beispielsweise können Sensoren in Verpackungen und Paletten den genauen Standort und Zustand der Waren in Echtzeit verfolgen. Dies bietet insbesondere in der Lebensmittelindustrie, wo die Einhaltung von Kühlketten entscheidend ist, sowie in der Pharmaindustrie erhebliche Vorteile.
IoT-Sensoren ermöglichen zudem präzise Vorhersagen von Lieferzeiten, wodurch Lieferverzögerungen schnell erkannt und bearbeitet werden können. Sie zeichnen verschiedene Details wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Bewegung oder Druckmesswerte auf. In der Industrie 4.0 sind Sensoren unverzichtbar, um Produktionsprozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
Insgesamt bieten IoT-Sensoren und RFID-Tore nicht nur eine effiziente Lösung zur Optimierung des Wareneingangs, sondern auch zur Verbesserung der gesamten Lieferkette.
KI-Technologien im Wareneingang
In Zukunft könnten KI-Technologien den Wareneingang mittels RFID weiter optimieren und zusätzliche Vorteile bieten. So könnten KI-Algorithmen Abweichungen in den erfassten RFID-Daten erkennen, wie etwa fehlende oder falsch gekennzeichnete Waren. Bei solchen Unregelmäßigkeiten würde das System automatisch Warnmeldungen generieren und das Lagerpersonal benachrichtigen.
Darüber hinaus ist KI mit dem Wissen über analysierte, historische Lieferungen in der Lage, Muster zu erkennen und vorsorglich QS-Prüfungen für wiederkehrende zu erwartende fehlerhafte WE-Anlieferungen zu initiieren. Dies könnten seltene Sonderfälle sein, bei denen das System erkennt, dass eine Überprüfung erforderlich ist, da in der Vergangenheit in ähnlichen Konstellationen stets Fehler aufgetreten sind.
Lösungen für Ihre Branche und Ihre Prozesse stellen wir Ihnen gerne vor.
Sprechen Sie mit den Spezialisten für den Mittelstand.